Tread on the Trail

Ensemble Junge Musik Sachsen-Anhalt
Gesellschaftshaus Magdeburg
24. April 2021, 17 Uhr

In Zusammenarbeit mit dem Musikalischen Kompetenzzentrum und dem Gesellschaftshaus Magedburg

Programm

Bernhard Schneyer
Von so weit her…

Caspar René Hirschfeld
Präludium I
Keine Sterne
aus "2 Präludien und Gesänge"

John Cage
Five

Ruth Gramann
Knights of the Round Table

Terry Riley
Tread on the Trail

Ein Musikalischer Neuanfang

Experimentelle Musik, Atonalität, Stilpluralismus - viele Musikströmungen entstehen im 20. und 21. Jahrhundert. Klang, Harmonien, Melodien und Rhythmus werden erweitert und die Grenzen der bisher bekannten Musik lösen sich auf. Durch John Cage entsteht ein Schwerpunkt auf der experimentellen Musik. Nach Cage gibt es keine absolute Stille. Selbst wenn man sich in einem schallfreien Raum befindet, hört man immer noch den eigenen Herzschlag. Seine Musik funktioniert nach dem Zufallsprinzip. Beim Komponieren ließ die Töne lieber autonom selbst zu sich kommen, anstatt sie «für den Ausdruck von Gefühlen und Vorstellungen zu missbrauchen». Der Name seines Stückes ‘Five’ ist Programm. Er bestimmt die Anzahl der Musizierenden. Jede Stimme kann von einem Instrument oder einer Stimme übernommen werden, die den geeigneten Tonumfang hat – Freie Auswahl! Cage studierte orientalische Religion und Philosophie – beides inspirierte seine Musik. Während er sein Interesse auch in die Meditation vertiefte, setzte sich Terry Riley mit Trancemusik auseinander. Der US-amerikanische Komponist ist ein Wegbereiter der Minimal Music - dem musikalischen Minimalismus. Einflüsse aus asiatischer und afrikanischer Musik aber auch von Pop und Klassik vereinen sich in diesem Genre. In mehrstimmigen Stücken überlagern sich verschiedene Rhythmen und Tonfolgen in häufigen Wiederholungen. Jede Stimme kann ihren eigenen Takt und Rhythmus haben. Mitte der 60er Jahre führt Riley die Technik der Pattern-Music in die Minimal Music ein. Kurze Melodien und Rhythmen wiederholen sich und beginnen, sich gegeneinander zu verschieben – ein Trancezustand!

Auch der deutsche Komponist Caspar René Hirschfeld nutzt verdichtete Klänge, die er ausgedehnten meditativen Abschnitten gegenüberstellt. «Heute interessiert mich an Musik, an Kunst im Allgemeinen zunehmend die Möglichkeit, nach innen zu führen. […] das Wunderbare an der Kunst ist die Möglichkeit, eine eigene Welt zu erschaffen, mit einer eigenen Logik, einem eigenen Verhältnis zu Zeit und Raum», schreibt er auf seiner Website – ein neuer Ansatz von Ästhetik. Auch Bernhard Schneyers Musik zeige, «dass gängige Parameter wie Tonalität oder Atonalität der Vergangenheit angehören und allein die Ausdruckskraft der Musik gewordenen Idee die Schönheit der Werke bestimmt», so die Mitteldeutsche Zeitung. Traditionelle und zeitgenössische Musik verschmelzen und finden zusammen einen Ausdruck – ein gemeinsamer eigener Klang! Das übt auch einen Einfluss auf die britische Komponistin Ruth Gramann aus. Sie spezialisierte sich in ihrem Studium auf die Fächer Ethnomusikologie und Komposition. Ihr Stil ist sowohl von Jazz und Folklore, als auch von zeitgenössischer Musik inspiriert.

Die Künstler

Caspar René Hirschfeld

Hirschfelds Musik entzieht sich Kategorien wie „tradiert“ oder „avantgardistisch“. So nannte sie Dr. Clemens Goldberg in seiner Kritik zur Portrait-CD „Wandlungen“ (col legno) im rbb Kulturradio ”Musik, die jenseits aller Kompositionsschulen eindringliche Landschaften hervorruft” und der Musiwissenschaftler Moritz Lobeck spricht von Hirschfelds besonderem Harmonieverständnis als „modernes, nicht leugnendes Verständnis von Gegensätzlichem.“ Charakteristisch für Hirschfelds Tonsprache sind teilweise ausgedehnte meditative Abschnitte, die jedoch oft ausgesprochen motorischen Passagen, markanter Rhythmik und kulminierender Dichte gegenüberstehen.

Mehr Informationen über Caspar René Hirschfeld

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Caspar René Hirschfeld (©Katrin Singer)

Ensemble Junge Musik Sachsen-Anhalt

2017 wurde gemeinsam mit der Komponistenklasse Sachsen-Anhalt unter Federführung des jungen Komponisten Finn Wiersig das Ensemble Junge Musik (EJM) gegründet. Seit der Saison 2019/20 leitet der Komponist, Geiger und Ensembleleiter C. René Hirschfeld die Proben und Konzerte des EJM.

Das Ensemble besteht seitdem, in unterschiedlichen Besetzungen, aus jugendlichen Musikschüler*innen (von 14 bis 25 Jahren). Es wurde in der Konzertsaison 2018/19 als »Ensemble in Residence« im Gesellschaftshaus vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg und vom Musikalischen Kompetenzzentrum  Sachsen-Anhalt (MKM) in seiner Entwicklung gefördert.

Seit 2019 ist das EJM ein Gemeinschaftsprojekt des MKM in Kooperation mit dem Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt e. V. (LVdM), dem Gesellschaftshaus Magdeburg und dem Magdeburger Musikverein e. V. Regelmäßiger Probenort des EJM ist das Gesellschaftshaus Magdeburg. Ziel ist es das inzwischen als Junges Ensemble Musik Sachsen-Anhalt bezeichnete Ensemble als Landesensemble des Landesverbands der Musikschulen Sachsen-Anhalts zu etablieren.

Mehr Informationen über das Ensemble Junge Musik

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Grenzenloser Musikgenuss

Auf dem Offenen Kanal Magdeburg können Sie die Konzerte der KlangART Vision auch von zu Hause aus erleben. Außerdem stehen Ihnen die Videos der Konzerte nach der Veranstaltung auf unserer Website, auf unserer Facebook-Seite und anderen sozialen Kanälen zur Verfügung.

Alle Konzerte und Video-Streams

Dessau

Anhaltische Philharmonie Dessau
GMD Markus L. Frank, Leitung

Naumburg

Franz Danksagmüller
Orgelkonzert

Magdeburg

Ensemble Junge Musik Sachsen-Anhalt
Gesellschaftshaus

Magdeburg

ensemble mosaik
Gesellschaftshaus

Komponist*innen im Gespräch

Friederike Bernhardt, Dietrich Eichmann, Tatiana Gerasimenok

Halle (Saale)

Michael Barenboim, Geige
Elena Bashkirova, Klavier

Halle (Saale)

Elena Bashkirova, Klavier
Staatskapelle Halle
Michael Wendeberg, Leitung

Halberstadt

Regina Pätzer, Mezzosopran
Johannes Rieger, Klavier

Berlin

Mitglieder des Kairos Quartett
Landesvertretung
Sachsen-Anhalt

Halle (Saale)

Noa
Löwengebäude

Halberstadt

Christoph Ogiermann u.a.
Moses-Mendelssohn Akademie

KlangART Vision

Über die Festtage vom
10. April - 30. Mai 2021
Kontakt, Partner & Impressum

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KlangART-Vision

Hinter der KlangART Vision steht die International Academy of Media & Arts e.V. (IAMA). Der Hallenser Verein versteht sich als Schnittstelle zwischen Kunstschaffenden und Medien. Kernaufgabe der Academy ist u.a. auch die Förderung und Weiterbildung von kreativem Nachwuchs, der praktische, auf die Branche zugeschnittene Fähigkeiten entwickelt und trainiert.

Mit der KlangART Vision baut die International Academy of Media & Arts von Sachsen-Anhalt aus Brücken in die Welt. Schon die ersten Festtage im Herbst 2020 war ein menschenverbindendes Erlebnis in Zeiten der allgemeinen Kontaktbeschränkung.

Die KlangART Vision ist Partner des bundesweiten Festjahres #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland.

Artist in Residence Elena Bashkirova

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, hat Elena Bashkirova einmal gesagt. Diesem Credo folgen die vielfachen Aktivitäten der Pianistin in ihren Rollen als Solistin, Liedbegleiterin, Ensemblemusikerin und Programmgestalterin. Der Geist des einfühlsamen Miteinanders bestimmt Bashkirovas Haltung als Interpretin wie Vermittlerin von Musik.

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