Komponistinnen gestern – heute
Vokalquartett Leipzig – Kent Carlson
Manja Raschka (Foto: Manja Raschka)
Vittoria Aleotti (1575-1646)
T’amo mia vita
Dagmar Rehms (1964)
Nur eine Stunde im grünen Wald
Maria Corley (1966)
Invitation to love (Uraufführung)
Clara Schumann (1819-1896)
Gondoliera
Valborg Aulin (1860-1926)
Two choral pieces for mixed Choir op.24
Chen Yi (1953)
Des Pferdezüchters Berglied
Maddalena Casulana (1546-1590)
Morir non può
Manja Raschka (1973)
Drei deutsche Lieder (Uraufführung)
Mona Lyn Reese (1951)
All ye who pass by
Fanny Hensel (1805-1847)
Abendlich schon rauscht der Wald
Hörst Du nicht die Bäume rauschen
Der deutsche Chorsänger Kent Carlson stammt aus Los Angeles, Kalifornien. Sohn einer Kirchenmusikerin, fing er mit 8 Jahren mit Klavierunterricht und Kinderchormusik an. Er spielte Posaune im Jugendorchester, dann studierte er Chormusik an der Universität von Kalifornien. Er
sang mit dem Kammerchor „Zephyr: Voices Unbound“ und mit dem Los Angeles Master Chorale bis er 2000 nach Deutschland emigrierte. 9 Spielzeiten sang Kent Carlson im Chor der Oper Frankfurt am Main. Seit 2010 singt er 2. Tenor mit dem Mitteldeutschen Rundfunkchor. Er wohnt
mit seinem Mann in Berlin und ist aktiv als Feminist.
Kent Carlson, der Organisator des Chorkonzertes „Sie schreib…“, beschreibt seinen Weg bis zum 21. April 2023: „Das Programm fing mit Genuss an: ich suchte im Internet nach a cappella Chormusik, die ich noch nicht kannte, und war begeistert von den Werken, die ich hörte. Ich suchte explizit nach Kompositionen von Frauen, weil solche Musik so gut wie nie in Leipzig aufgeführt wird, und dadurch ich die besten Chancen hätte, was Neues zu finden. Es war leicht, duzende fantastische Werke zu finden, die leider noch nicht im standard Repertoire sind.
Allerdings war es etwas schwieriger, Werke zu finden, die von nur vier Stimmen gesungen werden können. Dennoch fand ich 11 rührende Werke, die meine KollegInnen im Konzert präsentieren können. Dabei gibt es 2 Uraufführungen – worauf ich sehr stolz bin: ‚Invitation to Love‘ von der jamaikanischen Komponistin Maria Corley und ‚Drei Deutsche Lieder‘ von der Berlinerin Manja Raschka, die auch im Programm mitsingt. Also kaufte ich die Noten, mietete die Alte Börse zu Leipzig, legte die Reihenfolge der Werke fest, und suchte die 4 SängerInnen aus. Ich freue mich sehr, diese Musik einem neuen Publikum zu präsentieren, und den KonzertbesucherInnen in Leipzig nahe zu legen, dass Frauen exzellente Musik schreiben.“
Eine Veranstaltung des Festivals KlangART Vision in Zusammenarbeit mit dem Gesellschaftshaus Magdeburg.
Manja Raschka, Berlinerin, studierte Gesang in Magdeburg. Sie arbeitete am Theater, als Solistin und in renommierten Chören wie dem Stuttgarter Kammerchor. 2003 Wagnerstipendium, 2007 Max-Reger-Preis, seit 2005 MDR-Rundfunkchor-Mitglied. Fokus: Liedgut, Liedgestaltung und Volksliedforschung.
Kent Carlson, geboren 1971 in Phoenix, ist Komponist und Tenor. Erhielt Klavier- und Orgelunterricht, studierte Komposition und Chorgesang in Los Angeles. Seit 1997 werden seine Chorkompositionen verlegt. Mitglied des MDR-Rundfunkchores Leipzig seit 2010.
Das Leipziger Vokalquartett wurde 2015 gegründet und besteht aus Mitgliedern des MDR-Chores. Sie debütierten mit einem nordischen Liederabend im MDR. Im Jahr 2019 umrahmten sie musikalisch die Verleihung der Zelterplakette in Magdeburg. Die Gruppe konzentriert sich auf die Einstudierung und Aufführung klassischer und romantischer Literatur. Die Mitglieder sind Anne Glocker (Sopran), Manja Raschka (Alt), Yongkeun Kim (Tenor) und Jae-Hyong Kim (Bass).