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La Lingua – nach der Ur-Sonate von Kurt Schwitters 

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31. Mai um 20:00 21:30

Friedemann-Bach-Platz 5
Halle (Saale), 06108

Uraufführung des sachsen-anhaltischen Komponisten Thomas Müller mit einer Interpretation des dadaistischen Lautgedichts von Kurt Schwitters durch die Performerinnen Ina Kancheva (Gesang), Vassilena Serafimova (Percussion) und DJ Laurent Delforge.

Ina Kancheva und Vassilena Serafimova (Foto: Youlia Nikolova)

Programm

Laurent Delforge (*1982) – Interlude 

Thierry de May (*1956) – Silence Must Be 

Arnold Schoenberg (1874-1951) – Op. 2 Erwartung, Wakdsonne

Samuel Barber (1910-1981) – Solitary Hotel

Laurent Delforge – Interlude 

Thomas Müller (*1939) – La lingua del Ursonate

Javier Alverez (1956-2023) – Temazcal (for electronics et maracas)  

Laurent Delforge – Création électronique

Veranstaltungsort

Friedemann-Bach-Platz 5
Halle (Saale), 06108
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Als ihn die bulgarische Sängerin Ina Kancheva auf die ‚Ursonate‘ aufmerksam machte und sie sich eine Verbindung des Textes mit Gesang und Instrumenten vorstellen könnte, begann der Komponist Thomas Müller damit, sich intensiv mit diesem Text und mit dem Gesamtschaffen von Schwitters zu beschäftigen.

Von Kurt Schwitters (1887-1948) gingen entscheidende Impulse für die Entwicklung der Kunst im 20.Jahrhundert aus. Schwitters war zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn in die Dada-Bewegung integriert, später löste er sich von ihr und entwickelte eine eigene Ästhetik, die in verschiedenen Bereichen der Kunst Anwendung fand. Als Dichter (er nannte sich Wortkünstler)reduziert Schwitters in vielen seiner Gedichte die Sprache auf Silben, Vokale, Konsonanten. Am konsequentesten zeigt sich dies in seiner Dichtung ‚Ursonate‘, in der alle semantischen Beziehungen aufgelöst sind.

Thomas Müller wagte mit seiner Komposition ‚La Lingua del’Ursonate‘ ein Experiment und entwickelte aus Segmenten der ‚Ursonate‘ eine autonome Struktur. Mit dieser Idee blieb er auf der Linie der bildkünstlerischen Gestaltungen von Schwitters geblieben, deren revolutionärer Aspekt in seinen Collage-Bildern liegt. Damit soll verdeutlicht werden, wie unbeständig unsere visuellen Wahrnehmungen und Gedanken in den schnelllebigen Zeiten von Digitalisierung und KI sind.

Die Komposition La Lingua vereint Töne von Schlaginstrumente mit Vokalklängen, die mitunter zu Kontrasten und an anderen Stellen zu Verschmelzungen führen. Gemeinsam mit dem Duo Ina Kancheva (Gesang) und Vassilena Serafimova (Percussion) ist daraus eine szenisch-pantomimisch Interpretation gelungen.

Eine Veranstaltung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und des KlangART Vision Festivals. 

Die Künstler:innen

Ina Kancheva

Ina Kancheva, geboren in Sofia, ist eine erfahrene Sopranistin. Mitglied der Staatsoper Stuttgart, trat sie in Top-Opernhäusern weltweit auf und arbeitete mit berühmten Orchestern und Dirigenten zusammen. Engagements führten sie zu bedeutenden internationalen Musikfestivals.

Ina Kancheva (Foto: privat)
Ina Kancheva (Foto: privat)

Vassilena Serafimova

Vassilena Serafimova (Foto: privat)
Vassilena Serafimova (Foto: privat)

Laurent Delforge

Laurent Delforge, belgischer Komponist aus Brüssel, verbindet moderne Klassik und Improvisation mit akustischer Bildhauerei und elektronischen Beats. Seine Werke sind weltweit gefragt und reichen von Tanzstücken bis zu AV-Installationen. Mitbegründer des Kollektivs NONE.

Laurent Delforge (Foto: Lara Herbinia)
Laurent Delforge (Foto: Lara Herbinia)

Thomas müller

Alfred T. Müller, geb. 1939 in Leipzig, studierte Musik in Dresden, war Solorepetitor in Berlin, später Kapellmeister in verschiedenen Städten. Bekannt für serielle Kompositionen, erhielt er mehrere Preise und lehrte in Halle. Seine Werke umfassen Orchester- und Kammermusik.

Thomas Müller (Foto: Sebastian Hasbecker)
Thomas Müller (Foto: Sebastian Hasbecker)
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