Joshua Rupley spielt Beethoven & Hirschfeld
Hirschfeld: Musik für Piano solo (Uraufführung)
Beethoven: Hammerklaviersonate
Joshua Rupley, Klavier
Mit Einführung durch C. René Hirschfeld und Joshua Rupley um 10.30 Uhr
In diesem 63-seitigen Werk beginnt die erste Seite mit einem tiefen F#, über dem 22 rückwärts gespielte Obertöne erklingen. Das Stück scheint aus Klang, Schwingung und Bewegung zu bestehen. Es entsteht langsam und löst sich in Freiheit und Weite auf.
Es scheint eine Musik für Riesen zu sein, oder für Himmelskörper, eher als für Menschen. Die Ausmaße, die Strukturen, die Klänge überschreiten teils die Grenzen der menschlichen Kapazität.
Die „Große Sonate für das Hammerklavier“ op. 106 ist ein selten gespieltes Spätwerk Beethovens. Der erste Satz wechselt zwischen Triumphalem und Zerbrechlichem. Der zweite Satz ist ein Scherzo, das sich der Form entzieht.
Der dritte Satz ist traurig und extrem langsam, gefolgt von einer suchenden Fantasie und einer großen Fuge. Die strenge Fugenform kann Beethoven nicht eingrenzen, und das Stück endet ohne Lösung für das Chaos. Die Energie und Sturheit dieses Werkes öffnete dem Autor neue Klangwelten.
Eine Veranstaltung des Festivals KlangART Vision in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tonkünstlerverband Sachsen-Anhalt.
Joshua Rupley, US-amerikanischer Pianist aus New Mexico, begann mit 11 Jahren Klavier zu spielen. Er erwarb in 6 Monaten akademisches Deutsch und zog nach Deutschland. Er studierte an der University of New Mexico und Hochschule für Musik Würzburg. Als Liedpianist und Dozent ist er gefragt.
Caspar René Hirschfeld ist ein Komponist, dessen Musik verschiedene Kategorien durchbricht. Seit der Uraufführung seiner Kammeroper Bianca 1991 werden seine Werke weltweit gespielt. Er erhielt diverse Preise und war 2021/22 „composer in residence“ in Magdeburg.