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Der Lauf der Sonne 

28. April um 11:00 12:00

Markt 1
Quedlinburg, 06484

Klavierwerke aus Japan bis Europa von Schumann, Brahms, Schönberg, Takemitsu u.a. 

Miho Ohki und Estuardo Hernandez, Klavier

Duo Miho Estuardo (Foto: Georg Ohki)

Programm

Arnold Schönberg: Sechs Stücke für Klavier zu vier Händen (1896)  

Johannes Brahms:  Drei Intermezzi Op. 117 (1892) 

Arnold Schönberg:  Sechs Kleine Klavierstücke Op. 19 (1911)  

Robert Schumann: Nr. 3: Im Volkston aus “Bilder aus Osten” Op. 66 (1849) (vierhändig) 

Toru Takemitsu: 
Litany – In Memory Of Michael Vyner für Klavier (1989) 
Rain Tree Sketch II – In Memoriam Olivier Messiaen für Klavier (1992) 

Yoshinao Nakada: Piano Suite „The Four Seasons of Japan“ (1979) (vierhändig)

Veranstaltungsort

Arnold Schönbergs sechs Stücke für Klavier zu vier Händen aus dem Jahr 1896 entstanden im Kontext seiner verschiedenen musikalischen Aktivitäten, darunter seine Tätigkeit als Chordirigent und in der Verlagsarbeit. Die Anregung zu diesen Stücken kam von Richard Heuberger, einem Wiener Musikkritiker und Komponisten, der Schönberg ermutigte, im Stil Schuberts zu schreiben. Die sechs Stücke sind charaktervolle Tanzsätze, technisch einfach, aber musikalisch abwechslungsreich. Die harmonische Struktur ähnelt den Kompositionen von Brahms, was Schönbergs Respekt für Brahms‘ Stil unterstreicht. Brahms‘ drei Intermezzi Op. 117 zeichnen sich durch eine introvertierte und nachdenkliche Stimmung aus. Das erste Intermezzo enthält als Motto die Anfangszeilen eines schottischen Wiegenlieds von Johann Gottfried Herder aus den „Stimmen der Völker in Liedern“. Die drei Intermezzi offenbaren eine tiefe emotionale Intensität, in der Brahms mit meisterhafter Einfühlsamkeit und Nuancierung eine reiche Palette von Gefühlen entfaltet. Ein weiterer Blick in Schönbergs Schaffen folgt mit den „6 Kleinen Klavierstücken Op. 19“ von 1911, kleinen, aphoristisch formulierten Miniaturen, die am 19. Februar 1911 fast zur Gänze entstanden sind. Diese Stücke zeigen die Entwicklung seines musikalischen Stils und die Abkehr von der Tonalität, was die 12-Ton-Technik in seinen späteren Werken andeutet. Sie brechen mit konventionellen Rhythmus-Metrum-Verhältnissen und präsentieren eine „expressionslogische“ Folgerichtigkeit. Das letzte Stück der Serie ist eine Epitaph-artige Erinnerung an den verstorbenen Gustav Mahler. 

Eine Brücke zwischen Ost und West schlägt ein kurzes Stück aus dem Zyklus „Bilder aus Osten“ von Robert Schumann, das nach der Suche nach Unbestimmtem andeutet. Musik von Takemitsu vereint faszinierend moderne europäische Elemente mit traditioneller japanischer Klangästhetik und lässt uns in eine Welt eintauchen, die den „erfüllten“ Augenblick und den richtigen Abstand betont. Takemitsu beschrieb den Klang japanischer Instrumente als etwas Freies und Präsentes, das mit der Natur verschmilzt. Seine Werke, insbesondere „Litany – In Memory Of Michael Vyner“ und „Rain Tree Sketch II – In Memoriam Olivier Messiaen“, spiegeln diese Verbindung von Tradition und Moderne wider. In diesen Stücken hören wir nicht nur japanische pentatonische Melodien, sondern auch Elemente des Jazz und den Einfluss zeitgenössischer Komponisten wie Olivier Messiaen. Yoshinao Nakadas Piano Suite „The Four Seasons of Japan“ von 1979 bringt uns schließlich die Vielfalt der Klänge Japans näher. Hier werden die japanischen Jahreszeiten musikalisch dargestellt. Mit den zwei recht unterschiedlichen Musikstilen der japanischen Komponisten erfahren wir auf ihre Art und Weise die Synthese verschiedener kultureller Einflüsse, die eine Verbindung zwischen Ost und West schlägt. (Dr. Miho Ohki)

In Zusammenarbeit mit der Stadt Quedlinburg 

Die Künstler:innen

Estuardo Hernandez

Estuardo Hernandez ist ein Pianist aus Guatemala, jedoch seit sechs Jahren in Halle (Saale) bzw. Berlin ansässig. Er studierte in Costa Rica, in den USA und in Deutschland und hält zwei Master in künstlerischem Klavier und in Klavierpädagogik. Er absolvierte sein Konzertexamen bei Prof. Albrecht Hartmann an der MLU Halle-Wittenberg. Hernandez spielte bereits in der Carnegie Hall in New York, im Händelhaus Halle (Saale), im Liszt-Haus in Weimar sowie in weiteren Sälen in Israel, Mexiko, Costa Rica, Dominikanische Republik und Italien.  

Miho Ohki

Dr. Miho Ohki ist eine Pianistin aus Japan. Sie studierte Musikpädagogik an der Yokohama National University und an der Universität Erfurt, sowie Klavier und Klavierpädagogik an der MLU Halle-Wittenberg bei Prof. Jochen Köhler, bei dem sie zum Thema „Mentales Training für Musiker“ promoviert hat. Aktuell unterrichtet sie als Lehrbeauftragte für Klavier und Kammermusik an der Universität Erfurt und gibt Seminare und Vorträge in diversen Städten in Japan und Deutschland über Mentales Training für Musikausübende. 

Duo Miho Estuardo (Foto: Georg Ohki)
Duo Miho Oki Estuardo Hernandez (Foto: Georg Ohki)
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