Uraufführung

Reimann

Datum

12. Mai 2022

Ort

Konzerthalle Ulrichskirche, Halle (Saale)

Zwei Uraufführungen in einem Konzert

Gleich zwei international gefeierte Komponisten sind mit Uraufführungen zu Gast in Sachsen Anhalt: Aribert Reimann präsentiert ein fünfteiliges Mosaik, Philipp Maintz lädt ein zum Gespräch über ein Gemälde.

Programm

Luciano Berio
Folk Songs

Aribert Reimann
Fünf Stücke für Orchester
(UA für Publikum)

Philipp Maintz
red china green house für Orchester
(UA)

Fünf Stücke für Orchester

In den Fünf Stücken für kleines Orchester habe ich versucht, die einzelnen Teile möglichst kontrastreich einander gegenüber zu stellen, im Charakter, Tempo und in der Kombination der einzelnen Instrumente, wobei immer wieder solistisch geführte Abschnitte im Wechsel stehen zu größeren Klangaufschichtungen.

 

Die Klammer bildet der Anfang des ersten Stücks und der letzte Teil des fünften, in dem die hohen Streicher rückläufig das Tonmaterial der hohen Holzbläser zu Beginn des ersten Stücks übernehmen, eingefügt von 8-stimmigen Akkordfolgen in den Holzbläsern, die sich zur Hälfte nach oben und nach unten auseinander weiten.

Aribert Reimann

red china green house

es gibt eine vielzahl von beethovenschen konversationsheften, in die seine gesprächspartner dem tauben komponisten zumindest ihre hälfte der unterhaltung notiert haben. auch so etwas wie „für einen Ausschweifer ist jeder Ort der gefährlichste“... – was dem wohl vorausgegangen sein mag? wie war die stimmung danach?

ich bin sicher, luzide und heiter... ähnlich wie das gemälde red china green house von robert rauschenberg, dessen stimmung , bewegung und titel ich mir ausgeliehen habe, um ein bild von der launigkeit jenes gesprächs zu bekommen, bei dem dieser fragliche eintrag gemacht wurde:

themen werden angerissen, man kommt vom hölzchen aufs stöckchen, aber doch nochmal zu dem punkt zurück, an dem man eben war, weil noch etwas ungesagt geblieben war – was in wirklichkeit nur vorwand ist, eine weitere schleife zu drehen.

der rheinländer, der beethoven ja war, ist ein meister darin, gesprächsspiralen sich ins nichts drehen zu lassen und „tschö!“ ist auch keine verabschiedung, sondern eine aufforderung, etwas neues anzuschneiden. auf einmal (huch!) ist man spät dran und muß flugs weiter. wie bei rauschenberg: hell, licht, sommerlich – und ein bißchen verschmitzt lächelnd. und in der mitte dreht sich ein riesenrad.

Philipp Maintz

Die Künstler:innen

Anke Berndt

Anke Berndt stammt aus Oschersleben, studierte an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig und wird gesangstechnisch von Kammersängerin Irmgard Boas betreut. Seit 1991 singt sie im Ensemble der Oper Halle. Zuletzt unter anderem in Tobias Kratzers Inszenierung von Zemlinskys "Florentinischer Tragödie". Die Opernwelt nominierte sie dafür als »Sängerin des Jahres«.

Mehr Informationen über Anke Berndt

Anke Berndt (Foto: Felix Broede)
Anke Berndt (Foto: Felix Broede)

Michael Wendeberg

Für den Dirigenten und Pianisten Michael Wendeberg ist der Umgang mit dem Konzertrepertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Mit Beginn der Spielzeit 2020/21 wirkt er als Chefdirigent der Oper an den Bühnen Halle, wo er seit 2016 als erster Kapellmeister tätig war.

Mehr Informationen zu Michael Wendeberg

Michael Wendeberg (Foto: Isabelle Meister)
Michael Wendeberg (Foto: Isabelle Meister)

Staatskapelle Halle

2006 durch den Zusammenschluss des Philharmonischen Staatsorchesters mit dem Orchester des Opernhauses Halle gegründet, setzt die Staatskapelle Halle die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition beider Klangkörper fort. Die Musiker*innen der Staatskapelle Halle sind gleichermaßen in den Genres Oper, Operette, Musical und Ballett zuhause.

Mehr Informationen zur Staatskapelle Halle

Staatskapelle Halle (Foto: Felix Broede)
Staatskapelle Halle (Foto: Felix Broede)

In Zusammenarbeit mit

Nach oben