Auf dem Weg der Verheißung

Anhaltische Philharmonie Dessau
Leitung: GMD Markus L. Frank
Anhaltisches Theater Dessau
10. April 2021, 19 Uhr

In Zusammenarbeit mit der Anhaltischen Philharmonie Dessau

Das Konzert im Livestream

Programm

Sergei Prokofjev
Ouvertüre über hebräische Themen op. 34

Kurt Weill
aus: „Die Verheißung“
David Ameln, Tenor - Ulf Paulsen, Bariton

Berthold Goldschmidt
aus Suite op. 5
Marsch, Sarabande, Gavotte, Tarantella

Paul Ben-Haim
Rhapsodie für Klavier und Streicher
Alexander Koryakin, Klavier

John Williams
Main Theme (from Schindler‘s List)
Gregory Maytan (Konzertmeister), Violine

Dmitri Shostakovich
Aus jiddischer Volkspoesie, Vokalzyklus op. 79
Ania Vegry, Sopran - Rita Kampfhammer, Mezzosopran
Costa Latsos, Tenor

JERUSALEM, ISRAEL - JULY 7, 2014: Sreet of Jerusalem Old City Alley made with hand curved stones. Israel, Middle East

Spurensuche in der Geschichte

Alle Weltreligionen bieten ihren Anhängerinnen und Anhängern die Antwort auf eine zentrale Frage: Warum das alles? Beim Eröffnungskonzert der Musikfesttage KlangART Vision begibt sich die Anhaltische Philharmonie auf eine musikalische Spurensuche in die jüdische Geschichte. KlangART Vision ist offizieller Partner des bundesweiten Festjahres #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland. Die Veranstaltungen der KlangART Vision sollen jüdisches Leben zeitgenössisch-musikalisch erlebbar machen.

Menschen sehnen sich nach dem Ende von Angst, von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Das göttliche Versprechen. Schon in den ältesten überlieferten jüdischen Schriften finden sich solche Gedanken. Als die frühen Christen sich einem kommenden Erlöser zuwandten und die Römer weiterhin Rebellionen niederschlugen, erkannten die jüdischen Führer, dass sie neue Wege gehen mussten, um ihre Lebensweise und Kultur zu erhalten.

1919 kam Sergej Prokofjew in den Vereinigten Staaten mit diesen Gedanken in Berührung. Ein reisendes Ensemble übergab ihm ein Buch mit alten hebräischen Melodien. Prokofjews Interesse war geweckt, und er schrieb innerhalb von 24 Stunden eine Ouvertüre über hebräische Themen, die sich als sehr erfolgreich erwies.

Der Liederzyklus „Aus jüdischer Volkspoesie“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für Dmitri Schostakowitschs Verbundenheit und Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung, die in Stalins Sowjetunion schlimme Repressionen erdulden musste. Die Texte handeln vom Alltag einfacher Menschen auf dem Land, ihren Leiden und Freuden.

In Deutschland zwangen die Nationalsozialisten unzählige jüdische Künstler in die Emigration. So auch den in Hamburg geborenen Berthold Goldschmidt, der 1924/25 für einige Wochen als Korrepetitor am Dessauer Theater beschäftigt war. Teile seiner hier uraufgeführten Tanzsuite op. 2 fanden Eingang in die Suite op. 5 für Orchester.

Viele der in Europa misshandelten Jüdinnen und Juden wanderten in die Vereinigten Staaten aus. So kam es, dass die zionistische Bewegung dort in den 1930er Jahren massiven Zulauf erhielt. Viele Jüdinnen und Juden fernab vom Land ihrer Geburt träumten von einer neuen Heimat. Den Soundtrack dazu bestellte einer der führenden Köpfe der Bewegung, der Journalist Meyer Weisgal, bei Franz Werfel und Kurt Weill. Das biblische Drama „Der Weg der Verheißung“ erzählt die Geschichten von Vertreibung, Exil und Verheißung – und arbeitet an dem Narrativ einer Zukunft des jüdischen Volkes, das schließlich in der Gründung des Staates Israel mündete.

Ein Traum, den Komponist und Dirigent Paul Ben-Haim leben konnte. 1933 emigrierte er nach Palästina und gilt als der Vater der israelischen Musik. Seine Rhapsodie ist tief in der deutschen Spätromantik verwurzelt, andererseits strahlt sie die Melodik seiner neuen orientalischen Heimat aus.

Diese Tonsprache war eines der Vorbilder für John Williams Soundtrack zum Film „Schindlers Liste“: eine Filmmusik, die ebenso eindringlich wie unaufdringlich ist.

Die Künstler*innen

David Ameln

David Ameln studierte an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Er ist als Tenor seit 2010 festes Mitglied des Opernensembles am Anhaltischen Theater Dessau.

Mehr Informationen über David Ameln

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David Ameln (©Claudia Heysel)

Rita Kampfhammer

Rita Kapfhammer studierte an der Hochschule für Musik München Gesang bei Frau Prof. Reri Grist und Jan Hendrick Rootering und belegte auch die Liedklasse von Prof. Helmut Deutsch und Wolfram Rieger, sowie die Oratorienklasse von Prof. Hellmann. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist festes Mitglied im Opernensemble am Anhaltischen Theater Dessau.

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Opernsängerin

Rita Kapfhammer (©Claudia Heysel)

Alexander Koryakin

Alexander Koryakin Lebensweg beginnt im fernen Osten. In einem 800 Kilometer von Jakutsk entfernten kleinen Ort erhält er mit 9 Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Von 2007 bis 2012 studiert er an der berühmten Gnessin-Akademie in Moskau. In dem Wunsch ans Theater, zurückzukehren, überzeugt er im Herbst 2019 in Dessau mit einem fabelhaften Probespiel und wird engagiert.

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Repetitor mit Dirigierverpflichtung

Alexander Koryakins (© Claudia Heysel)

Costa Latsos

Costa Latsos begann sein Gesangsstudium in Sydney, Australien, unter der Leitung des Tenors Reginald Byers. Seit 2021 ist er Mitglied des Opernensembles des Anhaltischen Theaters Dessau.

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Costa Latsos (©Jeremy Knowles)

Gregory Maytan

Der Violinist Gregory Maytan studierte an der Musikhochschule in Stockholm, bevor er seinen Master- und Doktor-Abschluss an der Indiana University Bloomington (USA) erhielt. Seit Februar 2020 ist Gregory Maytan 1. Konzertmeister der Anhaltischen Philharmonie Dessau.

Mehr Informationen über Gregory Maytan

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Gregory Maytan (©Claudia Heysel)

KS Ulf Paulsen

Kammersänger Ulf Paulsen erhielt seine Gesangsausbildung bei der in Köln ansässigen Prof. Renate Peter. Wie bei dramatischen Stimmen üblich begann er seinen Berufsweg im Lyrischen- und Kavalierfach. Ulf Paulsen ist langjähriges Mitglied des Opernensembles am Anhaltischen Theater Dessau.

Mehr Informationen über Kammersänger Ulf Paulsen

opernsänger

KS Ulf Paulsen (©Claudia Heysel)

Ania Vegry

Die in London geborene Sopranistin Ania Vegry studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Christiane Iven und Charlotte Lehmann wie auch in Madrid bei Teresa Berganza. Seit der Spielzeit 2020/21 ist sie festes Mitglied im Opernensemble am Anhaltischen Theater Dessau.

Mehr Informationen über Anja Vegry

Opernsängerin

Ania Vegry (©Claudia Heysel)

Anhaltische Philharmonie

Die Anhaltische Philharmonie ist das wohl renommierteste und geschichtsträchtigste Orchester der Stadt Dessau. Musikalische Finesse und virtuoses Können vereinen sich hier zu einem Klangerlebnis, wie Sie es noch nie gehört haben. Beheimatet ist das Orchester im Anhaltischen Theater, das zu den größten Bühnenhäusern Europas zählt.

Mehr Informationen zur Anhaltischen Philharmonie

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Anhaltische Philharmonie (©Claudia Heysel)

GMD Markus L. Frank

Der gebürtige Schwabe Markus Frank war zunächst Solo-Hornist beim NDR-Sinfonieorchester, bevor er 1998 als Kapellmeister an die Oper in Kiel und 2003 in gleicher Funktion nach Dessau wechselte. Seit 2016 ist er dort Generalmusikdirektor der Anhaltischen Philharmonie Dessau am Anhaltischen Theater Dessau.

Mehr Informationen zu GMD Markus L. Frank

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GMD Markus L. Frank (© Claudia Heysel)

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Grenzenloser Musikgenuss

Auf dem Offenen Kanal Magdeburg können Sie die Konzerte der KlangART Vision auch von zu Hause aus erleben. Außerdem stehen Ihnen die Videos der Konzerte nach der Veranstaltung auf unserer Website, auf unserer Facebook-Seite und anderen sozialen Kanälen zur Verfügung.

Alle Konzerte und Video-Streams

Dessau

Anhaltische Philharmonie Dessau
GMD Markus L. Frank, Leitung

Naumburg

Franz Danksagmüller
Orgelkonzert

Magdeburg

Ensemble Junge Musik Sachsen-Anhalt
Gesellschaftshaus

Magdeburg

ensemble mosaik
Gesellschaftshaus

Komponist*innen im Gespräch

Friederike Bernhardt, Dietrich Eichmann, Tatiana Gerasimenok

Halle (Saale)

Michael Barenboim, Geige
Elena Bashkirova, Klavier

Halle (Saale)

Elena Bashkirova, Klavier
Staatskapelle Halle
Michael Wendeberg, Leitung

Halberstadt

Regina Pätzer, Mezzosopran
Johannes Rieger, Klavier

Berlin

Mitglieder des Kairos Quartett
Landesvertretung
Sachsen-Anhalt

Halle (Saale)

Noa
Löwengebäude

Halberstadt

Christoph Ogiermann u.a.
Moses-Mendelssohn Akademie

KlangART Vision

Über die Festtage vom
10. April - 30. Mai 2021
Kontakt, Partner & Impressum

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KlangART-Vision

Hinter der KlangART Vision steht die International Academy of Media & Arts e.V. (IAMA). Der Hallenser Verein versteht sich als Schnittstelle zwischen Kunstschaffenden und Medien. Kernaufgabe der Academy ist u.a. auch die Förderung und Weiterbildung von kreativem Nachwuchs, der praktische, auf die Branche zugeschnittene Fähigkeiten entwickelt und trainiert.

Mit der KlangART Vision baut die International Academy of Media & Arts von Sachsen-Anhalt aus Brücken in die Welt. Schon die ersten Festtage im Herbst 2020 war ein menschenverbindendes Erlebnis in Zeiten der allgemeinen Kontaktbeschränkung.

Die KlangART Vision ist Partner des bundesweiten Festjahres #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland.

Artist in Residence Elena Bashkirova

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, hat Elena Bashkirova einmal gesagt. Diesem Credo folgen die vielfachen Aktivitäten der Pianistin in ihren Rollen als Solistin, Liedbegleiterin, Ensemblemusikerin und Programmgestalterin. Der Geist des einfühlsamen Miteinanders bestimmt Bashkirovas Haltung als Interpretin wie Vermittlerin von Musik.

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